Viele Höhen Meter und Kurven auf der Marathonstrecke, eigentlich keine idealen Bedingungen für Marathonläufer*innen. Doch für die Sportler*innen der Polizei war das scheinbar gar kein Problem. Sie liefen gleich mehrere Rekorde ein. Die Frauen der Polizei Nordrhein-Westfalens erwischten einen goldenen Tag. Mit Platz eins, zwei und vier in der Einzelwertung, war nach den Zieleinläufen sofort klar, dass sie sich auch den ersten Platz in der Mannschaftswertung holen würden. Damit nicht genug, brachen sie mit den gelaufenen Zeiten ihren einst selber aufgestellten Polizeirekord der DPM 2019 in Bremen. Doch erstmal der Reihe nach. Nachdem die Deutsche Polizeimeisterschaft Triathlon im September den Startschuss für den Wettkampfsport im DPSK gab, folgten am 31. Oktober 2021 die DPM im Marathon in Braunschweig. Die DPM waren ein Teil der Gesamtveranstaltung „Braunschweiger Lauftage“. Unter den insgesamt 210 Teilnehmenden gingen 91 Polizistinnen und Polizisten des Bundes und der Bundesländer an den Start und dominierten in den Ergebnissen diesen Wettbewerb. Bei bestem Laufwetter erfolgte um 10 Uhr der Startschuss für den Marathon. Unter Auflage des Ausrichters, trugen die Läuferinnen und Läufer beim Start einen Mund-Nasen-Schutz, der in der ersten Kurve nach ca. 200 Metern abgenommen werden durfte. Die Strecke führte entlang des Braunschweiger Schlosses, am Staatstheater vorbei, durch den Prinz-Albrecht-Park und um den Südsee. Sie war 21,1 Kilometer lang und musste demnach zwei Mal gelaufen werden.
Unter den Männern gab es zwei alte Bekannte, die wie bereits bei den DPM in Bremen 2019, nun auch das Tempo vorgaben – Fabian Fiedler von der Polizei Rheinland-Pfalz und Louis Hellmuth von der Polizei Berlin.
Foto: Fabian Fiedler (links) von der Polizei Rheinland-Pfalz und Louis Hellmuth von der Polizei Berlin im Ziel. Auch unter den TOP-Läuferinnen der Frauen gab es eine Teilnehmerin, die 2019 bereits auf das Treppchen stieg – Carina Fierek von der Polizei Nordrhein-Westfalen.
Foto: Carina Fierek von der Polizei Nordrhein-Westfalen vor der Siegerehrung. Fabian Fiedler konnte sich schon früh im Rennen absetzen und hatte nach der ersten Runde (21,1 KM) bereits über eine Minute Vorsprung. Am Ende konnte er seine Siegeszeit von 2019 (2:28:07) zwar nicht unterbieten, aber brach mit einer Zeit von 02:35:59 dennoch den Streckenrekord, der bei 02:36:17 lag. Auf die Aussage des Moderators und Polizeivollzugsbeamten Niedersachsens, Pascal Will, er sei eine „Bomben-Zeit“ gelaufen, antwortete Fabian Fiedler, er habe eher „Bomben-Schmerzen“. Mit seiner Zeit schien er jedenfalls nicht ganz zufrieden zu sein und begründete dies im Interview auch mit den Bedingungen der Strecke, die viele Kurven und Höhenmeter enthielt. Louis Hellmuth von der Bundespolizei (02:37:15) und Carsten Hönig (02:37:26) von der Polizei Nordrhein-Westfalen liefen mit einem Unterschied von elf Sekunden ins Ziel und belegten damit die Plätze zwei und drei.
Foto: Siegerehrung Herren DPM Marathon. (v.l.n.r.) Louis Hellmuth, Fabian Fiedler und Uwe Lange (Polizeisportbeauftragter Niedersachsen) Unter den Frauen schien sich vor allem Eine von den Bedingungen der Strecke nicht beirren zu lassen. Im Interview nach dem Rennen war sie überglücklich und sagte sie habe nicht mit dem Sieg gerechnet. Carina Fierek von der Polizei Nordrhein-Westfalen brach mit ihrer Zeit von 02:52:59 nicht nur den Streckenrekord, sondern stellte auch eine neue persönliche Bestzeit auf. Vor zwei Jahren hat sie den Marathon in Bremen in einer Zeit von 02:54:55 beendet. Nach der ersten Runde hatte sie schon über zwei Minuten Vorsprung auf ihre Kollegin aus NRW – Annika Herrmann – und lief am Ende mit einem beachtlichen Vorsprung von mehr als fünf Minuten ins Ziel. Damit ist sie unter allen Polizistinnen und Polizisten auf Platz 20 gelandet. Die Verfolgerin Annika Herrmann erreichte mit einer Zeit von 02:58:11 und einem Vorsprung von mehr als fünf Minuten auf Stephanie Breitkreutz von der Bundespolizei, den zweiten Platz.
Foto: Siegerinnenehrung bei der DPM Marathon. (v.l.n.r.) Annika Herrmann, Carina Fierek und Stephanie Breitkreutz. Den vierten Platz in der Einzelwertung belegte Rike Westermann mit einer Zeit von 03:05:09. Damit haben sich die Frauen nicht nur den ersten Platz in der Mannschaftswertung geholt, sondern gleichzeitig den eigenen Polizeirekord aus dem Jahr 2019 gebrochen. 2019: 09:08:46 2021: 08:56:19 Mit ihrer Gesamtzeit waren die Frauen aus NRW über 40 Minuten schneller als die Verfolger der Bundespolizei. Den dritten Platz belegte Hessen mit einer Zeit von 10:07:43.
Foto: Platz 2 Annika Herrmann (links) und Platz 1 Carina Fierek im Ziel. Die Gesamtzeiten der Männer waren hingegen knapper. Die Mannschaft aus Rheinland-Pfalz gewann mit einer Zeit von 08:11:04 die Wertung, gefolgt von der Bundespolizei mit einer Zeit von 08:13:23. Den dritten Platz belegte Niedersachsen mit 08:16:35. Insgesamt konnten die Polizeien des Bundes und der Bundesländer ein breites Teilnehmerfeld aufstellen, was nach der langen „Durststrecke“, bedingt durch das Pandemiegeschehen, umso erfreulicher war. Die Siegerehrung und Abschlussfeier der Veranstaltung fanden am Abend des 31. Oktobers 2021 im Avalon Hotel in Königslutter statt.Text: Giuliano BucciniFotos: Polizei Niedersachsen *** Hier geht es zur Übersicht unserer Artikel. ***