Marathon: Domenika Mayer wird Deutsche Meisterin

PHKin Domenika Mayer, Stammbeamtin bei der VII. BPA, hat dies mit ihrem ersten Marathonlauf geschafft. Bei ihrem Debüt erlangte sie mit einer sensationellen Zeit von 2:26:50 den ersten Platz und qualifizierte sich damit für die Europameisterschaft am 15. August in München. Wie so eine starke Leistung möglich ist, berichtet uns die Läuferin aus eigener Sicht: „Heute bin ich unfassbar fasziniert von dem, was mein Körper leisten kann, aber wann fing das alles an? Im Oktober, frisch nach dem Trainingslager, traf mich die erste Verletzung am Oberschenkel hart: die Deutsche Meisterschaft im Halbmarathon, meiner Paradedisziplin, sowie die 10km Straßenlaufmeisterschaften fielen für mich flach. Als das endlich überstanden war und das nächste Trainingslager anstand, machte sich wieder ein Muskel schmerzlich bemerkbar – wieder ein Muskelfaserriss. War das das Ende der Saison, bevor sie überhaupt angefangen hat? Zum Glück bekamen wir alles schnell in den Griff, dennoch mussten wir für die Saison umplanen. Schnelle Trainingseinheiten mussten modifiziert werden, Bahneinheiten wegen der Ungleichbelastung der Beine auf die Straße verlegt werden. War die EM-Teilnahme bereits vor dem ersten Wettkampf unmöglich? Nach dem Motto: „Lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach.“, einer Chancenabwägung hinsichtlich Leistungsfähigkeit, Konkurrenz und Gesundheit, entschied ich mich, acht Wochen vor dem Start in Hannover diesen Marathon zu laufen – entgegen der Bedenken meines Trainers und in dem Wissen, dass es ein perfekter Tag werden muss, wenn ich mir meinen EM-Traum erfüllen will. Wie war es nun an diesem „perfekten“ Tag? Exakt drei Wochen vorher hatte ich noch meinen positiven PCR-Test und erst zwei Tage vorher die Gewissheit, wieder völlig gesund zu sein. Wo andere Marathonläuferinnen ca. 175km/Woche laufen, lagen meine intensiven Wochen bei ca. 140km. Die sonst übliche 12-wöchige Vorbereitungsstruktur war sowieso aus den Fugen geraten, aber all das sollte mich nicht verunsichern. Ich war dankbar darüber gesund, unverletzt und mit vielen Unterstützern an dieser Linie zu stehen. Es galt diese 42,195km zu laufen und dabei nicht den Kopf zu verlieren, sondern am besten auszuschalten. Meine Gefühls- und Gedankenwelt während dieser 2:26:50h füllen wahrscheinlich ein Büchlein, deshalb hier nur ein paar Gedankenblitze: – Finde den Rhythmus der Pacemaker und ca. 15 Läufer um dich rum – Verlasse dich von vorne herein darauf, dass dein Körper ins Ziel laufen kann – Wind und Kälte machen dir nichts aus: Verstecke dich hinter Simon (meinem Pacer) – Bei km 21,125km fängst du wieder von vorne an – In 4,3,2,1..km gibt es etwas zu trinken, neue Energie, bis dahin ist es nicht mehr weit Und so verging die Zeit wie im Flug, ich habe mich einfach fallen gelassen. Ich habe in der Situation angenommen, was ich nicht ändern konnte und voller Vertrauen ein Fuß vor den anderen gesetzt. Zeiten und Kilometer waren Nebensache. Bei 38 km wendete sich allerdings das Blatt. Ich dachte mein Körper schafft es nicht mehr sauber zu laufen, ich komme nicht ins Ziel, auch wenn ein so großer Teil geschafft war. Doch irgendwie ging es doch. Und dann sah ich die Ziellinie, wäre fast über das Banner gestolpert und war unendlich dankbar dort angekommen zu sein. Niemals hätte ich erwartet, dass sich ein so langer Wettkampf so beflügelnd anfühlen kann, dass ich in einem Lauf Kader-, EM-, WM-Norm und so eine Zeit vereinen kann, dass während des Laufens ein Gefühl von Gemeinschaft entsteht, ein gegenseitig Tragen und Inspirieren.

Bild:v.l.n.r.: POR Mignon-stellv. Abteilungsführer VII. BPA; Domenika Mayer, LPD Stefan Beil, Abteilungsführer VII. BPA Auch im Nachgang waren wir weiter ein Team, jeder hatte sein Bestes gegeben, die favorisierte Rabea Schöneborn (2.Platz in 2.27:35) hat mir herzlich gratuliert und eine Atmosphäre der Zufriedenheit breitete sich aus. Mit dieser Leichtigkeit will ich gerne die kommenden Wettkämpfe auf der Bahn bestreiten und in die Vorbereitung für die EM in München starten. Immer in dem Wissen: Ermutigung beflügelt und wenn jeder sein Bestes gibt, dann können wir vertrauen, dass etwas Unvorstellbares entsteht.“ Bei solch einer Leistung ließ es sich der Abteilungsführer, LPD Stefan Beil, und der stellvertretende Abteilungsführer, POR Oliver Mignon, nicht nehmen, der Marathon-Meisterin, persönlich zu gratulieren. Außerdem wünschen sie Domenika Mayer weiterhin viel Spaß und Erfolg bei den Trainingseinheiten zur Heim-EM in München. Bei der Europameisterschaft werden dann natürlich alle Daumen gedrückt. Mit ihrer Leichtigkeit und Willensstärke gelingt bestimmt auch ein starkes EM-Debüt. Text: Polizei Bayern *** Hier geht es zur Übersicht unserer Artikel. ***