Mit Freudentränen in den Augen kommt Natalie Geisenberger (Bundespolizei) im Ziel des vierten und letzten Laufes an. Sie hat es geschafft und wird zum dritten Mal in Folge Olympiasiegerin im Einzelrennen. Damit krönt sie sich selbst zur erfolgreichsten Wintersportlerin aller Zeiten. Schon nach dem ersten von vier Renndurchläufen lag Geisenberger auf Medaillen-Kurs. Sie rangierte auf Platz zwei, hinter Teamkollegin Julia Taubitz. Diese patzte dann im zweiten Lauf in der schwierigen Kurve 13 der Bahn in Yanqing, in der viele Konkurrentinnen ebenfalls Probleme und teils Stürze hatten. Auch Taubitz fiel vom Schlitten und rutschte ins Ziel. Verletzt hatte sie sich dabei zum Glück nicht, doch ihr Traum von einer olympischen Medaille war damit geplatzt. Die 34-jährige Natalie Geisenberger zeigt hingegen die Erfahrung ihrer gesamten Karriere und behielt in allen vier Läufen die Nerven. Das bewies sie insbesondere im dritten Lauf, in dem sie nicht nur ihre Führung halten, sondern auch gleich mit einem neuen Bahnrekord ausbauen konnte. Es ist Geisenbergers insgesamt sechste Medaille bei Olympischen Spielen. 2010 holte sie in Vancouver Bronze im Einzel, 2014 Gold in Sotschi im Einzel und mit dem Team ebenso wie in Pyeongchang 2018. Dass eine Mutter die Goldmedaille holt, gab es erst einmal bei den Rodlerinnen. Auch Geisenberger wird nun, wie Johannes Ludwig, wohl nochmal in der Team-Staffel am Donnerstag, 10. Februar 2022, an den Start gehen. Damit hat sie die Möglichkeit aus Peking eine weitere Medaille mit nach Hause zu nehmen. Durch die Goldmedaille im Einzelrennen zog die Bundespolizistin nun zunächst mit Eisschnellläuferin Claudia Pechstein als erfolgreichste Winter-Olympioniken gleich. Ein Erfolg in der Team-Staffel würde sie zur alleinigen Rekordhalterin machen. *** Hier geht es zur Übersicht unserer Artikel. ***