Nach 21 Etappen und insgesamt 3414,4 Kilometern hat der Hessische Polizist Jonas Rutsch es geschafft und ist durch das Ziel der Tour der France in Paris gefahren. Wir haben mit ihm am Tag danach telefoniert und ein kurzes Interview geführt. Jonas Rutsch ist gerade zu Fuß in Paris unterwegs, auf dem Weg zum Mittagessen. Dabei nimmt er sich einen Moment Zeit und ruft in Nordrhein-Westfalen an. So kurz nach dem Ende der 108. Tour de France ist er immer noch ganz überwältigt von den vielen Eindrücken, aber eins betont er immer wieder – Es ist ein wahrgewordener Kindheitstraum. So oft hatte er die Rennen vorher im Fernsehen geschaut und jetzt war er selbst auf einmal mittendrin.
Hart, Härter, Tour de FranceDoch diese Tour de France hatte es auch für Jonas in sich. „Die ganze Tour war eine Achterbahnfahrt der Gefühle.“, erinnert er sich. Zu Beginn machten vor allem die vielen, zum Teil auch sehr schweren Stürze Schlagzeilen. Erst blieb Jonas verschont, doch dann holte es auch ihn vom Rad. Beim Sturz kugelte sich der 23-Jährige die Schulter aus. Danach wusste der hessische Polizist nicht, ob er es überhaupt schaffen würde die Tour zu ende zu fahren. Doch sein Körper hat mitgespielt und Jonas hat sich zurück gekämpft.„Ich bin einfach mega happy, dass ich in Paris angekommen bin.“, sagt er im Gespräch mit uns.Und das war im wahrsten Sinne des Wortes ein goldener Abschluss, als er an der Spitze des Hauptfeldes auf der Champs Elysees in Richtung Zielpassage fährt, geht nämlich gerade die Sonne unter und lässt alles in einem ganz besonderen Licht erscheinen. Die Begeisterung in Jonas Stimme ist bei der Beschreibung dieses Moments nicht zu überhören.
Im Ziel wartete dann noch ein ganz besonderer Fan auf Jonas. Dort wurde er nämlich nach 23 harten Tagen von seiner Freundin empfangen. Resümee nach seiner ersten Tour de France Mit seiner eigenen Leistung ist Jonas Rutsch „super happy“, er hätte auch viel positives Feedback bekommen, sagt er auf unsere Nachfrage hin. Allerdings hätte er sich nicht vorstellen können, dass es so hart sein wird. Deshalb sei er auch froh, dass er es jetzt geschafft habe. Nach 21 Etappen landet Jonas Rutsch auf dem 55. Platz von insgesamt über 180 Fahrern, die an den Start gegangen waren. Die nächsten Ziele für dieses Jahr stehe schon fest Das Wettkampfjahr hat für Jonas Rutsch quasi gerade erst so richtig angefangen. Denn bald sitzt er wieder bei der Deutschland Tour auf dem Rad und fährt diese im Team der Nationalmannschaft. Eine Chance über die er sich sehr freut.Jonas hofft auch bei der Weltmeisterschaft dabei sein zu können, die vom 18. bis 26. September 2021 in der belgischen Region Flandern stattfinden soll. Außerdem geht dieses Jahr noch ein weiterer Kindheitstraum für ihn in Erfüllung, er wird beim berühmten, etwa 250 Kilometer langen Eintagesrennen Paris–Roubaix dabei sein und über die berühmten Kopfsteinpflaster der Strecke fahren. Dann drücken wir Jonas natürlich auch wieder die Daumen. An dieser Stelle noch einmal Danke an Jonas für das Interview.Text: Saskia Papenfuß DPSK GeschäftsstelleFotos: Jered Gruber *** Hier geht es zur Übersicht unserer Artikel. ***