Rennrodeln & Skispringen: Weltcup in Sochi (Russland) und Wisla (Polen)

Weltcup-Triple nur knapp verpasst: Johannes Ludwig (Bundespolizei), nach zwei Siegen in Yanqing und Sochi mit dem gelben Leibchen des Weltcup-Führenden bei den Rodel-Herren unterwegs, strahlte beim dritten Weltcup im Sanki Sliding Center auf dem Podest über das ganze Gesicht. Einmal mehr war der 35-Jährige Bundespolizist der beste deutsche Rodler und belegte hinter dem jungen Letten Aparjods Platz zwei, der Südtiroler Fischnaller wurde Dritter. Zunächst sah es nach Weltcup-Sieg Nummer 3 in Folge für „Lüdi“ aus, zauberte der Polizeihauptmeister sogar einen neuen Bahnrekord im zweiten Lauf in den Eiskanal. Von Platz vier auf zwei konnte sich der Routinier vorarbeiten, nicht zuletzt aufgrund der erneut besten Startzeit – wenn auch kein neuer Startrekord rausschaute: „Mit einem Bahnrekord abzureisen ist schon richtig cool. Um den Startrekord trauere ich nicht so stark, mit dem zweiten Platz bin ich sehr zufrieden. Im ersten Lauf hatte ich ein paar Fehler drin, sonst hätte es eventuell auch für ganz vorne reichen können“, analysiert „Lüdi“ sein Rennen.

Johannes Ludwig nach seinem Rennen in Sochi. ©FotoManLV Es war das Comeback-Rennen von Natalie Geisenberger (Bundespolizei): Beim dritten Rennrodel-Weltcup im russischen Sochi zeigte die „Grande Dame“ des internationalen Rodel-Sports ihre wahre Klasse und fuhr auf Platz 2 hinter der deutschen Teamkollegin Julia Taubitz einen schwarz-rot-goldenen Zweifacherfolg ein. Nach zwei schwierigen Weltcup-Wochenenden in Yanqing und Sochi zeigte die vierfache Olympiasiegerin im russischen Eislabyrinth ihre Klasse. Nach Platz drei in Lauf eins konnte die 33-jährige Polizeihauptmeisterin noch eine Platzierung gut machen und feierte sichtlich bewegt ihren ersten Podestplatz in diesem Olympiawinter. „Es war an der Zeit, dass ein Ergebnis kommt. Heute ist einfach ein brutaler Druck abgefallen, weil ich auch Richtung Olympia-Quali einen guten Schritt gemacht habe. Und am meisten freue ich mich jetzt einfach auf zuhause, wenn ich mein Kind wieder in die Arme schließen kann“, berichtet Natalie im Zielinterview.

Natalie Geisenberger freut sich im Ziel. ©FotoManLV Die Rennrodel-Doppelsitzer POM Sascha Benecken (Bundespolizei) und Pilot Toni Eggert haben beim dritten Saisonrennen ihren zweiten Podestplatz belegt. Die Weltmeister fuhren am Samstag beim zweiten Weltcup-Wochenende in Sochi auf den zweiten Platz und verpassten nach dem Auftaktsieg in China den zweiten Erfolg. Zum ganz „großen Wurf“ fehlten dem deutschen Duo lediglich 13/100 Sekunden. „Ich muss sagen, dass wir uns speziell im Vergleich zur vorherigen Woche in der zweiten Woche deutlich steigern, deutlich souveräner auf dem Schlitten auftreten konnten“, bewerte der Bundespolizist die Runs.

Der Doppelsitzer mit Sascha Benecken und Pilot Toni Eggert. ©FotoManLV Im russischen Sochi fand auch der erste Sprint-Weltcup 2021/22 statt. Je 15 Athletinnen und Athleten starteten in den drei Disziplinen Herren und Damen Einsitzer sowie Doppelsitzer. Sieg für Lettland bei den Doppelsitzern: Das Brüder-Paar Andris und Juris Sics gewann mit einer Top-Fahrt vor dem russischen Doppel Denisev/Antonov das Sprint-Rennen. Einen Podestplatz erreichten auch die beiden Winterberger PM David Gamm (Bundespolizei) mit Vordermann Robin Geueke. Nach ihrem Beinahe-Sturz und einem enttäuschende 15. Platz beim vorherigen Rennen konnte sich der Bundespolizist mit seinem Piloten rehabilitieren und fuhr trotz eines größeren Fahrfehlers aufs Podest.

David Gamm mit Vordermann Robin Geueke im Ziel des Sprints. ©FotoManLV Skispringen Die deutschen Skispringer sind mit Markus Eisenbichler (Bundespolizei) und Pius Paschke (Polizei Bayern) beim Team-Wettbewerb im polnischen Wisla auf den zweiten Platz gesprungen. Das DSV-Quartett holte bei schwierigen Windbedingungen nach Rang vier im ersten Durchgang im Finale noch mehr als 30 Punkte auf. Der Sieg ging mit winzigen 0,3 Punkten Vorsprung nach Österreich. Wegen der schlechten Windbedingungen war lange Zeit fraglich, ob das Springen überhaupt am Samstag starten könnte. Der Probedurchgang wurde nach nur zwei Springern abgebrochen. Während des ersten Wertungsdurchganges gab es zwar immer wieder windbedingte Unterbrechungen, alle Springer konnten dann aber doch vom Bakken gehen. Die Deutschen profitierten im Finaldurchgang unter anderem vom Pech des Polen Dawid Kubacki und des Slowenen Anze Lanisek. Kubacki kam bei Rückenwind nur auf 97 Meter. Markus Eisenbichler, der kurz zuvor von der Schanze ging, flog bei guten Bedingungen noch auf top 130 Meter. Die Skiadler von Bundestrainer Stefan Horngacher wären am Ende sogar fast noch zum Sieg gesprungen. Das deutsche Quartett mit einem starken Polizeimeister Markus Eisenbichler (107 Meter/130 Meter), Pius Paschke (121,5 Meter/122,5 Meter), Stephan Leyhe (118 Meter/120,5 Meter) und Karl Geiger (116,5 Meter/125 Meter) sammelte 842,7 Punkte. *** Hier geht es zur Übersicht unserer Artikel. ***