Wintersport: Die letzten Rennen vor den Olympischen Spielen und ein vorzeitiger Gesamtweltcupsieger

Snowboard Race: Hochreiter zum ersten Mal auf dem Podest Wie sehr hat Melanie Hochreiter (Polizei Bayern) auf diesen Moment gewartet. Fünfte war sie schon in dieser Saison. Vierte ebenfalls. Nun feierte die 25-Jährige ihren ersten Podiumsplatz. Dass sie sich ihren dritten Rang mit der Russin Sofiya Nadyrshina teilen musste – kein Problem. Hauptsache, sie hat endlich geschafft, worauf sie die ganze Saison schon wartet. Melanie Hochreiter: „In diesem Winter waren richtig gute Läufe dabei, dann wieder Rückschläge. Vor dem kleinen Finale heute hab‘ ich mir gedacht: ,Jetzt muss es doch mal hinhauen mit dem Podium. Wenn nicht heute, wann dann? Irgendwann muss ich doch auch an der Reihe sein.‘ Gerade bin ich einfach nur erleichtert und glücklich, dass es endlich geklappt hat. Und dann noch direkt vor Olympia – voll geil.“ Beim Teamevent am Samstag stand Melanie Hochreiter mit Stefan Baumeister schon wieder auf dem Podest. Sie wurden Zweite.

Melanie Hochreiter ©Bayerische Bereitschaftspolizei Biathlon: DSV-Staffel erkämpft sich Platz zwei bei Biathlon Weltcup in Ruhpolding Philipp Nawrath (Polizei Bayern) war der Schlussläufer der deutschen Staffel und machte nach der Übergabe von Benedikt Doll noch einen Platz gut. Nawrath: „Das war ein Fingerzeig für uns. Wenn jeder sein Ding macht und wir uns an unsere Taktik halten, dann sind wir durchaus in der Lage, da mitzuspielen.“ Im Sprint wurde Nawrath 41., bei der Verfolgung machte er wieder ein gutes Rennen und konnte sich auf den 15.Platz verbessern.

Philipp Nawrath ©Bayerische Bereitschaftspolizei Skeleton: EM Bronze für Grotheer Beim Weltcup in St. Moritz wurde im Skeleton parallel auch die Europameisterschaft ausgetragen. Schon nach dem ersten Lauf lag Christopher Grotheer (Polizei Thüringen) auf dem zweiten Rang und hatte damit gute Chancen auf eine Medaille. Mit der besten Laufzeit das Rennens konnte sich der deutsche Teamkollege Gassner dann aber noch 0,06 Sekunden vor den Thüringer setzen. Am Ende jubelte Grotheer über EM-Bronze. Sieger wurde der Gesamtweltcupsieger Martins Dukurs aus Lettland.

Christopher Grotheer am Start in St. Moritz ©VIESTURS Bob: Kalicki, Friedrichs und Schüller neue Europameisterin und -meister im Zweierbob Großer Jubel bei Kim Kalicki (Polizei Hessen), Francesco Friedrich (Bundespolizei) und seinem Anschieber Alexander Schüller bei der Europameisterschaft in St. Moritz. Alle drei konnten sich den Titel sichern. Neben der Europameisterschaft wurden die Rennen parallel auch als Weltcup gewertet. Mit diesem Sieg holte sich Francesco Friedrich jetzt seinen insgesamt sechsten EM-Titel. Doch für den siebten reichte es leider nicht. Ausgerechnet in St. Moritz riss die Siegesserie des Bundespolizisten im Viererbob und er wurde „nur“ Zweiter. 0.160 Sekunden Rückstand hatte er am Ende auf den Letten Oskars Kibermanis. Im zweiten Lauf fuhr sein Team sogar einen Top-Zeit und damit auch neuen Bahnrekord. Doch die nur drittbeste Zeit des Tages im ersten Lauf reichte nicht für den Gesamtsieg. Sowohl im Zweier- als auch im Viererbob war Bundespolizist Alexander Schüller als Anschieber an den Resultaten beteiligt. Den Gesamtweltcupsieg hatte sich Friedrich schon in der vergangenen Woche gesichert.

Gesamtweltcupsieg – Francesco Friedrich (rechts) und Alexander Schüller (links) ©VIESTURS Was für ein Saisonabschluss im Weltcup und bei der Europameisterschaft auch für die hessische Bobpilotin Kim Kalicki. Die 24-jährige Polizistin holt sich ihren ersten EM-Titel im Zweierbob. Und die Entscheidung hätte knapper nicht sein können. Nach dem ersten Durchgang führte noch die Amerikanerin Kaillie Humphries, gefolgt von der deutschen Teamkollegin Mariama Jamanka mit nur 0,01 Sekunden Rückstand. Den dritten Platz teilte sich zu diesem Zeitpunkt Kim Kalicki mit Laura Nolte (ebenfalls Team Deutschland), ihr Rückstand betrug 0,09 Sekunden. Im zweiten Lauf konnte sich Kalicki dann die Bestzeit des Tages und damit den Weltcup- und Europameisterschaftssieg sichern. „Jetzt geht es Vollgas Richtung Peking“, sagte Kalicki nach ihrem Sieg im ZDF.

Kim Kalicki beim Training vor der Europameisterschaft und dem Weltcup in St. Moritz ©VIESTURS Gute Resultate gab es auch für die Kollegen der Polizei Bayern. Im Zweier wurde Christoph Hafer (Polizei Bayern) mit Matthias Sommer Achter. Im Vierer konnte Christoph Hafer das Team Lochner und Kripps auf Distanz halten und sich am Ende Rang vier (+ 0,30) schnappen – am zweiten Saison-Podestplatz schrammte der „Rosenheimer“ nur zwei Hundertstel vorbei, und somit auch an einer EM-Medaille. Am BSD-Mikro von Sportchef Alexander Resch meinte er im Anschluss: „Nach zwei Fehlern im ,Telephone‘, das ich einfach nicht in den Griff bekam, bin ich im Großen und Ganzen zufrieden. Es waren Kleinigkeiten, es war sehr eng – das machte es letztlich aus. Am Start waren wir gut dabei, wir fahren mit einem guten Gefühl hier weg.“ Im Team Hafer (Vierer) war auch unser Anschieber Tobias Schneider (Polizei Bayern). Christian Rasp wurde im Vierer im Team Lochner Fünfter.

Zweierbob Hafer am Start ©VIESTURS Rodeln: Doppelte Bahnrekord und vorzeitiger Gesamtweltcup für Ludwig Nach fünf Weltcupsiegen in dieser Saison ist Johannes Ludwig der erste Gesamtweltcupsieg seiner Karriere nicht mehr zu nehmen. Der 35-jährige Bundespolizist fuhr beim Heim-Weltcup am Samstag in Oberhof gleich zweimal Bahnrekord. Im ersten Lauf knackte er den Bahnrekord mit 42,554 Sekunden und toppte ihn anschließend noch mal selbst mit 42,515 Sekunden im zweiten Durchlauf. „Der Gesamtsieg zeigt die Konstanz über die gesamte Saison, den ich sehr hoch einordne“, sagte Ludwig im ZDF. Felix Loch (Bundespolizei) holte sich den dritten Platz 0,316 Rückstand und war nach seiner Corona-Erkrankung zufrieden mit dem Ergebnis.

Gesamtweltcupsieger Johannes Ludwig auf der Bahn ©FotoManLV Bei den Doppelsitzern gab es auch wieder einen doppelten Sieg zu feiern. Sascha Benecken (Bundespolizei) und Toni Eggert konnten auf der Heimbahn den Sieg holen. Hinter ihnen auf dem zweiten Platz landeten Tobias Arlt (Bundespolizei) und Tobias Wendl. Vor den olympischen Spielen in Tokio steht noch der letzte Weltcup in St. Moritz an. Dort findet, wie auch schon im Bob und Skeleton, parallel die Europameisterschaft statt.

Tobias Arlt (hinten) und Tobias Wendl in Oberhof ©FotoManLV *** Hier geht es zur Übersicht unserer Artikel. ***