Bobpilot Francesco Friedrich hat seine beeindruckende Karriere auch bei den Olympischen Spielen in Peking fortgesetzt und sich verdient die Gold-Medaille im Zweierbob gesichert. Sein Kollege von der Polizei Bayern, Christoph Hafer, holt Bronze bei einem historischen Triumph.
Es war eine Machtdemonstration von Bundespolizist Francesco Friedrich. Vom ersten Durchlauf an setzte sich der Bundespolizist an die Spitze des Feldes, setzte mit Start- und Streckenrekord direkt ein Ausrufezeichen. Spätestens nach dem dritten von vier Läufen war der Olympiasieg des Sachsen nur noch reine Formsache, so groß war der Vorsprung gegenüber dem Verfolgerfeld. Am Ende kam Friedrich auf eine Gesamtzeit von 3:56.89 Minuten und war damit 0.49 Sekunden schneller als sein deutscher Mannschaftskollege und Zweitplatzierte Johannes Lochner.
Dieser war eigentlich bei den Trainingsläufen noch mit deutlich besseren Zeiten als Friedrich unterwegs, doch der 31-jährige Friedrich war zusammen mit seinem Teamkollegen Thorsten Margis auf den Punkt bereit, fokussiert und am Ende schließlich auch erfolgreich. Nicht zuletzt auch durch genaues Taktieren. Friedrich wechselte kurz vorm ersten Lauf noch seinen Bob, nahm den von Kim Kalicki. Die 25-Jährige von der Polizei Hessen verzichtete dafür sogar extra auf ihr Training am Dienstag. Kalicki selbst startet am Freitag im Zweierbob.
Francesco Friedrich dominierte bereits zuvor erneut die Weltcup-Saison, holte sich sowohl im Zweier- als auch im Viererbob den Gesamtweltcupsieg und wurde Europameister im Zweierbob. Der Olympiasieg in Peking war eigentlich nur die logische Konsequenz und konsequente Fortsetzung der beeindruckenden Rekord-Karriere des Bundespolizisten. Nach Doppel-Gold bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang 2018 im Zweier- und Viererbob ist es für Francesco Friedrich nun die dritte Goldmedaille bei Olympischen Spielen und womöglich auch noch nicht die letzte. Denn am kommenden, letzten Olympia-Wochenende steht noch das olympische Rennen im Viererbob an. Auch da hat Friedrich sicherlich wieder Gold vor Augen, dann unter anderem zusammen mit Christoph Hafer.
Auch der hatte bereits jetzt im Zweierbob allen Grund zum Jubeln. Der Bayer sicherte sich mit einem Rückstand von 1,69 Sekunden auf Friedrich den dritten Platz und damit die Bronze-Medaille bei diesem historischen deutschen Triple-Triumph. Mit seinem Teamkollegen und Anschieber Matthias Sommer umarmte sich der Bobpilot glückselig bei der Medaillenzeremonie an der Bobstrecke und kriegte das Grinsen bei der anschließenden Nationalhymne gar nicht mehr aus dem Gesicht.
Gold, Silber und Bronze, allesamt an eine Nation im Bobfahren bei Olympischen Spielen – das gab es noch nie. Jetzt also die Premiere in Peking und das eingerahmt von zwei Polizeisportlern.