Am Samstag, dem 1. Juli 2023 fand im sächsischen Vogtland die 14. Auflage der Deutschen Polizeimeisterschaft im Triathlon der Frauen und Männer an der Koberbachtalsperre statt.
Bereits zum zweiten Mal nach 2019 waren wir dort bei der Polizeidirektion Zwickau, der Stadt Werdau und dem Organisationsteam um Patrick Franke und Ronny Enke zu Gast und konnten uns so einer professionellen und persönlichen Ausrichtung unseres Ausdauerdreikampfes sicher sein.
Nach der Anreise aller Ländervertretungen und des Teams des Bundes wurde die Deutsche Polizeimeisterschaft am Freiagabend nach Grußworten des Staatssekretärs Dr. Frank Pfeil, des Oberbürgermeisters der Stadt Werdau Sören Kristensen, des Polizeipräsidenten Dirk Lichtenberger durch den Polizeisportbeauftragten der sächsischen Polizei Holger Löwe im Rahmen einer kleinen Feierstunde in der Sporthalle des Hotels Schloss Schweinsburg in Neukirchen/Pleiße für eröffnet erklärt.
Zuvor wurde dem an Ostern plötzlich und unerwartet verstorbenen Hamburger Kollegen Oliver Bergmann, welcher die ersten Jahre der Deutschen Polizeimeisterschaften im Triathlon Ende der 90er und Anfang der 2000er Jahre prägte, in einer Schweigeminute gedacht.
Sollte das Wetter mit einem kräftigen Gewitter die Eröffnung der DPM im Freien noch verhindern, zeigte es sich am Samstagmorgen von seiner besten Seite, als um 09:55 Uhr nach Abspielen der Nationalhymne die 75 Männer auf die 1500 Meter lange Schwimmstrecke des olympischen Triathlons entlassen wurden.
Bei den Herren bildete sich schon kurz nach dem Startschuss eine kleine Spitzengruppe − darunter einige Favoriten, die sich deutlich vom Feld absetzen konnte. Als Erster entstieg der jüngste Teilnehmer der DPM, der 20-jährige Thijs Such (HE) nach 19:43 Minuten dem Wasser, dicht gefolgt von Marcel Lehmberg (TH) und dem Titelverteidiger Fabian Reuter (HE). Auf der zweimal zu fahrenden, welligen und vom auffrischenden Wind zusätzlich erschwerten Radrunde galt es sich für die anspruchsvollen 10 abschließenden Laufkilometer eine gute Ausgangsposition zu erarbeiten.
Dies gelang am besten Marcel Lehmberg (TH), der nach dem zweitbesten Radsplit von 51:26 Minuten mit einem Vorsprung etwas über 2 Minuten auf den Titelverteidiger Fabian Reuter (HE) und Benedikt Seibt (RLP) auf seine Paradedisziplin — zum Laufen — wechselte. Auch dort glänzte er mit der zweitschnellsten Laufzeit (34:03 Minuten) und sicherte sich nach Platz 4 bei der DPM 2021 in Erbach nun den Deutschen Polizeimeistertitel in beeindruckender Manier. Den Vizetitel und Platz 3 sicherten sich Fabian Reuter (HE) und Benedikt Seibt (RLP), die mit starken Laufleistungen die nachfolgenden Athleten auf Distanz halten konnten.
Das knapp 3 Minuten versetzt gestartete Damenfeld mit 51 Teilnehmerinnen zog sich rasch auseinander. Deren Spitze erreichte bereits zur Hälfte der Distanz die letzten Schwimmer des Männerfeldes, so dass zum Ausstieg das Feld bereits deutlich durchmischt war.
Die schnellste Athletin zu Wasser war die bundesligaerfahrene Lina Völker (SL), die nach 21:24,5 die Zeiterfassung am Anfang der Wechselzone des Strandbades auslöste. Mit wenigen Sekunden Rückstand folgten Sophie Schumann (BuPol) und die Titelverteidigerin und amtierende Polizeieuropameisterin Stephanie Weiß (HE). Diese war mit gewohnt starker Bikeperformance auch die Erste, die nach den zwei zu absolvierenden Radrunden dicht gefolgt von Lina Völker, den Wechsel zum Laufen erreichte.
Knapp 2 Minuten dahinter auf Platz 3 machte sich Alina Würth (BW) auf die Verfolgung. Mit ihrer zuletzt auch in der Bundesliga am Schliersee dokumentierten Laufform ließ Stephanie Weiß keine Hoffnungen der Verfolgerinnen mehr aufkommen, ihr die 3. Titelverteidigung streitig zu machen.
So siegte sie knapp oberhalb der magischen 2 Stundengrenze souverän mit 3 bzw. 4 Minuten Vorsprung vor Lina Völker und Alina Würth, die ihrerseits die Verfolgerinnen auf Distanz halten.
Schon kurz nach dem Wettkampf konnten dann noch im Strandbad die siegreichen Erstplatzierten der Damen- und Herrenwertung durch Organisationschef Ronny Enke im Rahmen einer Flower Ceremony unter dem Applaus der vielen Zuschauer vorab geehrt werden.
Die eigentliche Siegerehrung bildete dann den Auftakt der Abendveranstaltung im Hotel Schloss Schweinsburg, die vom Team um den Sportbeauftragten der Polizeidirektion Zwickau Patrick Franke liebevoll hergerichtet wurde. Nach den Ehrungen der einzelplatzierten Frauen und Männer bis Platz 6, welche Medaillen, Pokale und Urkunden vom Polizeipräsident Dirk Lichtenberger, dem Polizeisportbeauftragten
Holger Löwe und Dirk Timpke von der DPSK Geschäftsstelle aus Schleswig-Holstein überreicht bekamen, bildete die Ehrung der erfolgreichen Mannschaften den Höhepunkt des Abends. Anders als bei vergangenen Meisterschaften errechneten sich die Mannschaftszeiten bei dieser DPM erstmals aus den addierten Einzelzeiten der vier schnellsten der maximal sechs startenden Herren und denen der drei schnellsten der maximal sechs startenden Damen eines Teams.
Schon im Zieleinlauf wurde deutlich, dass mit vier gelb-schwarzen Athletinnen aus der Ländervertretung Baden-Württembergs unter den Top 8 an deren Titelverteidigung kein Zweifel herrschen konnte. Und so sicherten sich Alina Würth, Vivien Bartosch und Sabrina Beck mit deutlichem Vorsprung den Deutschen Polizeimannschaftsmeistertitel. Auch die Damen aus Hessen mit Stephanie Weiß, Diana Engelmann und Janina Rhode verteidigten den Vizemeistertitel aus 2021 mit knapp 10 Minuten Vorsprung vor den drittplatzierten Team Niedersachsen mit Emily Haase, Janina Romanowski und Marie Schöppy.
Musste Fabian Reuter seinen Einzeltitel aus 2021 an den glänzten aufgelegten Marcel Lehmberg auch abgeben, konnte er sich gemeinsam mit seinen hessischen Teamkollegen Robin Schüssler, Thijs Such und Jannis Janson freuen und den Mannschaftsmeistertitel erfolgreich verteidigen.
Auch die bayerische Vertretung um Sebastian Schiele, Roland Ziegaus, Johannes Zappe und Stefan Högl verteidigte ihren Vizetitel mit knapp vier Minuten Vorsprung vor den drittplatzierten Rheinland-Pfälzern Benedikt Seibt, David Simon, Johannes Scherer und Maximilian Hackler.
Neben den Ehrungen der siegreichen Einzelathletinnen und -athleten sowie der Teams bekamen auch die “Urgesteine” Götz Kreisel (NRW) und Nicolas Wiebe (HH), die beide seit Anbeginn der Deutschen Polizeimeisterschaften an der Startlinie stehen, einen standesgemäßen Applaus; genau wie die bayerische Vielstarterin Sina Leitzmann, die seit vielen Jahren weder bei einer DPM, noch bei einer EPM wegzudenken ist.
Bevor die Siegerehrung und damit der offizielle Teil der DPM mit dem Abspielen der Nationalhymne sein Ende nahm, wurden noch die altgedienten Fachwarte Hansjörg Willems (NRW), Christoph Liebert (BY) und Matthias Hanl (HE), die letztmalig ihre Länderteams betreuten bzw. begleiteten, in den verdienten Polizeitriathlonruhestand verabschiedet.
Wir blicken zurück auf eine professionell und auch liebevoll ausgerichtete Deutsche Polizeimeisterschaft mit tollen sportlichen Leistungen, bedanken uns bei allen Beteiligten für ihren engagierten Job und freuen uns bereits jetzt auf die 15. Ausgabe, wo auch immer sie stattfinden wird und hoffen weiter auf eine baldige Ausrichtung der EPM, die leider in 2022/2023 nicht stattfinden konnte.
Matthias Hanl – Fachwart Triathlon DPSK und
Sven Schulze Leiter Sportbildungszentrum SH
Die ersten drei Plätze belegten jeweils bei den Frauen:
- Platz: Stephanie Weiß, Hessen
- Platz: Lina Völker, Saarland
- Platz: Alina Würth, Baden-Württemberg
bei den Herren:
- Platz: Marcel Lehmberg, Thüringen
- Platz: Fabian Reuter, Hessen
- Platz: Benedikt Seibt, Rheinland Pfalz
Allen einen Herzlichen Glückwunsch!