Vom 22. – 25. September 2023 fanden in Berlin die 10. DPM Marathon statt.
Diese Veranstaltung wurde unter Führung des DPSK von der Polizei Berlin ausgerichtet.
Der Sportbeauftragte des Landes Berlin, Polizeidirektor Holger Kress, eröffnete am 22. September feierlich in der Polizeiakademie die Meisterschaft. Alle Bundesländer waren vertreten, denn der Berlinmarathon ist nicht nur der größte Marathon Deutschlands, sondern er ist auch ein Marathon mit der schnellsten Strecke der Welt.
Schon 2022 wurde der Weltrekord bei den Männern in Berlin mit 2:01:09 h von Eliud Kipchoge aufgestellt. In diesem Jahr lief die Äthiopierin Tigist Assefa mit 2:11:53 h einen neuen Weltrekord bei den Frauen. Und es gab noch einen Rekord zu verzeichnen. Der 28-Jährige Amanal Petros durchbrach als erster Deutscher die 2:05 h Barriere und stellte mit 2:04:58 einen neuen deutschen Rekord auf. Am Sonntag, den 24. September gingen unter den 47912 Startern 156 Polizistinnen und Polizisten ins Rennen, um den Titel Deutscher Polizeimeister/-in zu holen.
Der Start erfolgte direkt hinter dem Elitefeld aus dem Block A. Zwei Polizistinnen, Domenika Mayer aus Bayern und Tabea Themann aus Hamburg standen im Elitefeld. Domenika Mayer hatte sich drei Ziele für dieses Rennen gesetzt. Sie wollte nicht nur den Sieg, sondern sie wollte auch die Olympianorm von 2:26:50 h unterbieten und als beste Deutsche über die Ziellinie laufen. Bei optimalen Bedingungen wurde pünktlich um 09:15 Uhr der Berlinmarathon per Buzzer vom Regierenden Bürgermeister Kai Wegner gestartet. An der Strecke standen ca. eine Millionen Zuschauer, die die Sportler und Sportlerinnen mit viel Begeisterung anfeuerten und zu guten Leistungen motivierten.
Im Läuferfeld der Polizistinnen setzte sich Domenika Mayer gleich ab und lief konstant ihr Rennen.
Sie war optimal vorbereitet. Zwei Wochen vor dem Marathonrennen lief sie noch die Deutschen
Meisterschaften über 10 km in Bad Liebenzell und siegte hier mit einer fantastischen Zeit von 32:22 h.
In einem Interview gab sie an: „Ich möchte diesen Marathon mit einer Leichtigkeit starten und diese mir bis zum Ziel bewahren.“ Als sie als beste Deutsche über die Ziellinie kam, stand die Uhr bei 2:23:47 h. Damit blieb sie deutlich unter der Olympianorm und wurde Deutsche Polizeimeisterin im Marathon. Diese 2:23:47 h waren nicht nur ihre persönliche Bestleistung, sondern sie stellte damit einen neuen Deutschen Polizeirekord auf.
Tabea Themann startete auch gut ins Rennen. Sie wollte unter 2:30 h bleiben. Diesen Kurs konnte sie bis zum Halbmarathon gut halten. Auf der zweiten Hälfte des Marathons verlor sie dann leider über 2 Minuten und kam mit 2:31:33h ins Ziel. Mit dieser persönlichen Bestzeit erkämpfte sie sich die Silbermedaille.
Die Drittplatzierte Nina Voelckel aus Hessen gewann noch eine Woche zuvor den Halbmarathon in Kassel.
In Berlin lief es für sie nicht optimal. Sie gab an, dass schon bei km 8 beide Oberschenkel schmerzten. Das Rennen wurde für sie zur Qual, aber sie wollte unbedingt die Ziellinie erreichen. Ihr Ehrgeiz und ihr Durchhaltevermögen belohnten die 24-jährige Polizeikommissarin, denn sie konnte ihre Marathonzeit um 13 Minuten verbessern. Mit 2:41:35 h kam sie über die Ziellinie.
Als vierte bei ihrem ersten Marathon erreichte Christin Adler aus Schleswig-Holstein das Ziel in 2:44:38 h.
Den fünften Platz belegte Stephanie Breitkreutz von der Bundespolizei, die mit 2:46:31 ihre persönliche Bestleistung um 9 Minuten verbessern konnte. Sechste wurde Philine Meister aus Bayern mit einer Zeit von 2:47:59 h.
Die Qualität im Frauenstarterfeld war enorm, denn alle sechs Frauen liefen bei diesem Marathon unter den alten deutschen Polizeirekord.
Bei der Mannschaftswertung holte sich das Frauenteam aus Bayern mit Domenika Mayer, Philine Meister und Sandra Kunz den Titel. Platz 2 ging nach Hessen an die Sportlerinnen Nina Voelckel, Stephanie Weiß und Diana Engelmann. Und die Berliner Frauen holten sich mit Fiona Supritz, Lilly Lißner und Maja Seidel die Bronzemedaille.
Auch bei den Männern wurden Rekorde gebrochen, denn die drei ersten Läufer haben den Marathon mit einer persönlichen Bestleistung beendet. Als erster kam Dean Sauthoff aus Niedersachsen über die Ziellinie und wurde mit einer Zeit von 2:31:07 h Deutscher Polizeimeister im Marathon. Sein Teamkollege Steffen Brinker holte sich bei seiner ersten Deutschen Polizeimeisterschaft Silber mit einer Zeit von 2:33:10 h. Die Bronzemedaille ging an Thomas Heß aus Thüringen mit 2:34:31h. Er konnte seine persönliche Bestleistung um 11 Minuten verbessern.
Als vierter kam Alexander Hasselbach aus Niedersachsen in 2:34:43 h über die Ziellinie. Den 5. Platz holte Frederick Ortmann von der Bundespolizei mit 2:34:58 h bei seinem ersten Marathon. Sechster wurde Florian Hartkämper aus Nordrhein-Westfalen.
Deutscher Polizeimeister in der Teamwertung mit Dean Sauthoff, Steffen Brinker, Alexander Hasselbach und Christian Kalinowski ging an das Bundesland Niedersachsen. Damit war Niedersachsen mit zwei Goldmedaillen und einer Silbermedaille das erfolgreichste Bundesland bei dieser Meisterschaft.
Silber ging an die Läufer der Bundespolizei mit Frederik Ortmann, Luca Glatthaar, Christian Blöchl-Wagner und Fabian Felix. Und das Bundesland Bayern holte sich mit Andreas Hecht, Johannes Zappe, Benedikt Reitwiessner und Stephan Stranz Bronze. Insgesamt erreichten 148 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten das Ziel. Davon liefen 82 eine neue persönliche Bestleistung.
Bei keiner Deutschen Polizeimeisterschaft im Marathon wurden so viele Rekorde verzeichnet, wie bei dieser. Die nächste Deutsche Polizeimeisterschaft wird 2025 ausgetragen.
Es bleibt spannend in welcher Stadt der Marathon gelaufen wird, denn ein Ausrichter steht noch nicht fest.
Yvonne Conrad-Hebel
Fachwartin Cross- und Straßenlauf