14. Deutsche Polizeimeisterschaft Ju-Jutsu

Offizielle Eröffnungsfeier am 18.10.2023

„Ich heiße alle Sportlerinnen und Sportler aus dem ganzen Bundesgebiet herzlichst willkommen. Schön, dass sie den Weg nach Lüchow auf sich genommen haben. Wenn ich mich so umschaue, stelle ich fest, dass Ihnen und uns allen hervorragende Rahmenbedingungen geschaffen wurden. Ich freue mich auf Kämpfe auf höchstem Niveau und eröffne hiermit die 14. Deutsche Polizeimeisterschaft Ju-Jutsu.“ so begrüßte der Polizeivizepräsident der Polizeidirektion Lüneburg Jens Eggersglüß die rund 250 anwesenden Sportlerinnen und Sportler. Auch die Landrätin des Landkreises Lüchow-Dannenberg Frau Dagmar Schulz wohnte der Eröffnung bei und wandte sich mit ein paar Grußworten an die Anwesenden. Unter anderem bezeichnete sie den „Polizeibeamten als Freund, Helfer und Begleiter.“

Vielleicht vorab noch eine Erläuterung zu den zwei Kampfdisziplinen „Fighting“ und „BJJ/Ne-Waza“.

Fighting

Im „Fighting-System“ kämpfen zwei Kontrahent*innen in einer gemeinsamen Gewichtsklasse, ausgestattet mit Hand-, Fuß- und Tiefschutz, gegeneinander. Dabei dürfen im Leichtkontakt Schläge, Tritte und Stöße sowie Hebel-, Wurf- und Würgetechniken angewendet werden. Ju-Jutsuka müssen in 3 Minuten ihre Gegner nach Punkten oder durch technische Überlegenheit „Full Ippon“ (ein Punkt im Atemi-, ein Punkt im Wurf- und ein Punkt im Bodenbereich) besiegen.

BJJ/Ne-Waza

Der Bodenkampf ist im Wettkampfsport, sowie im allgemeinen Training schon immer ein wesentlicher Bestandteil des Sports gewesen. Der sportliche BJJ/Ne-Waza Kampf mit Gi startet in der Regel im Stand (Schläge, Tritte, Kratzen, Beißen etc. sind verboten) und wird meistens nach einem sog. „Takedown“ am Boden fortgesetzt und beendet.

Die Sportler*innen haben zwei Möglichkeiten den Kampf zu gewinnen. Sie erhalten für bestimmte Positionen oder Aktionen, die für sie vorteilhaft sind oder den Kampfverlauf zu ihren Gunsten ändern, Punkte. Beispielhaft wäre dies von der eigenen Rückenlage in die Oberlage auf den Gegner zu gelangen. Unabhängig vom Punktestand besteht jederzeit die Möglichkeit, den Gegner mit einer „Submission“ (Unterwerfung) zur Aufgabe zu zwingen, die dieser durch Klopfen mit der Hand auf die Matte, seinen Körper oder den des Gegners symbolisiert. Dies kann durch zahlreiche Würge- und Hebeltechniken herbeigeführt werden.

Nach monatelangen Vorbereitungen verwandelte sich die Sporthalle der Grundschule Lüchow in eine Wettkampfhalle die seinesgleichen sucht. Drei Matten auf denen gleichzeitig gekämpft wurde, Livestreams auf jeder Matte und bei jedem Kampf, digitale Wertungsanzeigen, Kampfrichter mit deutschlandweiten und weltweiten Lizenzen, Finalkämpfe im Spotlight und mit Live-Kommentar im Livestream. „Das ist ganz großes Kino,“ so der Leiter des PK Lüchow, POR Ulrich Constabel.

An den zwei Wettkampftagen waren knapp 150 Aktive auf der Matte, davon kämpfte ein Drittel in den Frauenklassen. Besonders hervorzuheben ist die große Fairness, die auch bei ganz engen Entscheidungen immer zu erkennen war. „Eine Werbung pur für den Ju-Jutsu-Sport und als Polizei-Sportart nicht mehr wegzudenken“, so Johannes Daxbacher, der verantwortliche DPSK-Fachwart Selbstverteidigung.

Die Mannschaftspunktewertung ging an Niedersachsen vor Bayern und Hessen, während im Medaillenspiegel die Bayern vorne lagen, danach kamen Niedersachsen und Baden-Württemberg.

Die Ehrenpreise für die besten technischen Leistungen gingen an:
Jenny Grudnio und Rudolf Lennard Schophaus (beide Niedersachsen) im Fighting sowie Vanessa Hübenthal (Niedersachsen) und Sven Saiko (Hessen) in Ne-waza.

Die Rahmenbedingungen für die DPM Ju-Jutsu waren überragend, die Unterstützung des Polizeisportkuratoriums Niedersachsen in allen Punkten optimal und unkompliziert. Die Organisationsleitung um Ulrich Constabel und Michaela App wurde dafür mit der DPSK-Ehrenmedaille ausgezeichnet. Ebenfalls eine DPSK-Ehrenmedaille erhielt Michael Falk für „sein Ju-Jutsu-Lebenswerk“, das er seit vielen Jahrzehnten für die Polizei eingebracht hat.

Verabschiedet wurden die langjährigen Fachwarte Frank Meyer aus Bremen, Andreas Falk aus Hamburg, Michael Falk aus Niedersachsen, Thomas Weidner von der Bundespolizei sowie der Kampfrichterobmann Ralf Pfeiffer, die letztmalig bei einer DPM Ju-Jutsu mit dabei sein konnten.  Ein lang anhaltender Applaus zeigte die große Wertschätzung für die vielen Jahrzehnte, in denen sie als Wettkämpfer, Trainer, Fachwarte bzw. Kampfrichter für den Polizeisport engagiert waren.

Ein großer Dank geht an den Deutschen Ju-Jutsu Verband für die unkomplizierte Bereitstellung von Gerät und Ausrüstung. DJJV-Präsident Roland Köhler und DJJV-Vizepräsident Uli Muchow ließen es sich nicht nehmen und waren bei der Veranstaltung präsent. 

Und ohne Markus Ridder, der den gesamten Wettkampfablauf „rund und unproblematisch organisiert hat“, hätte es nicht so funktioniert. Danke Markus Ridder und Deinem Team!

ÖA Niedersachsen / Johannes Daxbacher